Schulhaus Plaz
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Baujahr 1893: (Balthasar A. Decurtins, 1853-1914)
Renoviert: 1949 (Otto Schäfer, 1879-1953)
Renoviert: 1989 (Bert Giubbini)
Das stattliche, kompakte Schulhaus liegt - als erster erstellter Bau der Schulanlage - mit dem nördlich vorgelagerten Pausenplatz an der Kirchstrasse. Zusammen mit der Kirche gehörte es einst zu den markantesten Gebäude von Bonaduz. Lange Zeit war seine Lage peripher, heute jedoch befindet sich das Schulhaus durch die stetige Dorfentwicklung im Zentrum. Die Klassenzimmer sind nach Süden orientiert und gut belichtet. Die grossen und hellen Zimmer zeugen von einer weitsichtigen Planung: Noch heute werden sie in der ursprünglichen Form genutzt. 1949 wurden kleinere Umbauten im Zusammenhang mit dem Turnhallenneubau durch den Architekten Otto Schäfer vorgenommen. Nebst reinen Unterhaltsarbeiten wurden die Sanitäreinrichtungen erneuert und angepasst, eine Zentralheizung eingebaut, sowie die Abwartwohnung den Bedürfnissen der Zeit angepasst. Laut Abrechnung betrugen die Baukosten Fr. 156'169.59, also ein Mehrfaches der Neubaukosten. 1989 erfolgten ein Umbau und eine umfassende, auch energietechnische Sanierung des Primarschulhauses durch Bert Giubbini, Bonaduz. Die immer grösser werdende Schülerzahl beanspruchte mehr Schulraum, weshalb der Keller ausgebaut und das Dachgeschoss umgenutzt wurden. Dadurch konnten ein neuer Werk- und Bastelraum, sowie 3 Klassenzimmer geschaffen werden. Gleichzeitig wurden die Haustechnikanlagen und -installationen den neusten Bedürfnissen angepasst und ein Personenlift eingebaut. Die permanente Kostenentwicklung der letzten 100 Jahre - auch aufgrund von erhöhten Ansprüchen und Anforderungen von uns allen - ist anhand der einzelnen Bauabrechnungen nachzuvollziehen. Kostete der Neubau des Primarschulhauses im Jahr 1893 (ohne Lieferung des Baumaterials) nur Fr. 22'000.--, lautete die Bauabrechnung für den Umbau und die umfassende Sanierung 1989 bereits rund 2.2 Mio. Franken.
Aus der Geschichte:
Am 7.2.1892 beschloss die Gemeinde: "Es sei ein neues Schulhaus zu bauen". Nach zahlreichen Gemeindeversammlungen - jeweils am Sonntag nach dem Kirchgang - wurde Anfang März der Standort des neuen Schulhauses bestimmt. Es standen drei mögliche Bauplätze zur Auswahl: 1. "Campugna", 2. "Nurtal", 3. "Prau Cummisari". Auf Antrag der Schulhauskommission wurde der bekannte Churer Architekt Balthasar A. Decurtins (Erbauer der Psychiatrischen Klinik Waldhaus und des Hotels Marsöl in Chur) mit der Planung beauftragt. Im Schulhaus sollten sich folgende Räumlichkeiten befinden: "Ein Keller, ein Gemeindesaal, ein Vorstandszimmer, ein Archiv und vier Schulzimmer (jedes für 40 Schulkinder)".
Im Protokoll der Gemeindeversammlung vom 20. März 1892 ist folgender Beschluss festgehalten: "1. Es sei der Rohbau noch dieses Jahr unter Dach zu bringen. 2. Zur Herbeischaffung des Rohmaterials haben sich die Einwohner wie bei dem bisherigen Ansatze der Gemeindewerke (welches auf circa 1000 fr. beläuft) theil zu nehmen." Am 8. Mai 1892 wurde das Bauprojekt genehmigt und am 24. Dezember 1893 fand die erste Versammlung im neuen Schulhaus statt. Das neue Gebäude hat ausschliesslich der Lieferung der Baumaterialien rund Fr. 22'000.-- gekostet.